Der Resilienzdiskurs in der Politik und in der Hilfe. 10jähriges Jubiläum der stiftung medico international und Symposium am 5. und 6. Juni 2015.
Ein neuer Stern am Himmel von Pädagogik und Psychologie, aber auch der Organisationsberatung, in der Entwicklungszusammenarbeit, ja selbst in der Sicherheitspolitik scheint aufgegangen zu sein: das Resilienzkonzept.
Wer heute das Wort Resilienz googelt, stößt auf bald 480.000 Einträge: Resilienz in der Erziehungsberatung, Resilienz in der Traumabehandlung, Resilienz in den einschlägigen Ratgeberspalten der Yellow Press, Resilienz aber auch in der Frage des Aufbaus von Gesundheitsdiensten in Westafrika, in den Trainingskursen für Führungskräfte, beim Schutz vor Klimawandel und kriegerischer Gewalt. Fast scheint es, als wäre ein Allheilmittel gefunden gegen all die Krisen und Probleme, denen Menschen in der heutigen Welt ausgesetzt sind.
Die stiftung medico international, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum begeht, will sich mit ihrem diesjährigen Symposium kritisch mit dem Konzept auseinander setzen. Denn bei genauer Betrachtung entpuppt sich die Resilienz-Idee vielleicht auch als Teil jener neoliberalen Hegemonie, zu deren Wesen es eben auch zählt, gesellschaftliche Verantwortung in die Sphäre des Privaten abzudrängen.