So sehr sich linke und rechte Wirtschaftskonzepte auch unterscheiden: dass die Wirtschaft stetig weiter wachsen muss, setzten beide Seiten stillschweigend voraus. Doch ist dies in der heutigen Zeit noch gerechtfertigt? Liegt nicht in der Abkehr vom Wachstum oder sogar vom Kapitalismus auch die Chance, Wirtschaft und Politik von Grund auf umzukrempeln? Könnte dadurch Raum entstehen für eine sozial gerechtere und ökologisch nachhaltigere Gesellschaft? Oder brauchen wir gerade Wachstum, damit die Schere zwischen arm und reich nicht noch weiter auseinander geht?
Andererseits: Können wir uns angesichts von Klimawandel, Ressourcenübernutzung, Artensterben etc. überhaupt leisten, allein auf Konzepte wie „Grünes Wachstum“ und technische Lösungen zu setzten? Halten diese, was sie versprechen? Was sind mögliche Alternativen und wo liegen die Fallstricke? Braucht es angesichts der sich immer weiter verschärfenden globalen Krisen nicht das Engagement von uns allen?
In ihrem Vortrag gibt Christiane Kliemann einen Überblick über diese Fragen und stellt die immer populärer werdende Degrowth-Bewegung und verwandte Konzepte vor.
Zur Person: Christiane Kliemann schreibt und gibt Workshops zu den Themenfeldern Postwachstum/Degrowth, alternatives Wirtschaften und gesellschaftlicher Wandel. Zuvor hat sie für das UN Klimawandelsekretariat und die Deutsche Welle gearbeitet.