• von 19:00 bis 21:15 Uhr (Europe/Berlin)

  • Vortrag (kostenlos)

    Im Jahr 1972 erschien der aufrüttelnde Club of Rome-Bericht „Grenzen des Wachstums“ zur Lage der Menschheit. Sein Fazit damals: Unser Bevölkerungs- und Produktionswachstum ist ein Wachstum zum Tode. Hätten führende Politiker der Industrieländer diesen Bericht ernst genommen und ihr Handeln danach ausgerichtet, wäre uns eine ökologische Krise in dem Ausmaß, wie wir sie heute erleben, vermutlich erspart geblieben. Aufgrund intensiver weltweiter wissenschaftlicher Forschung können wir heute die Probleme, die wir selbst verursacht haben, noch erheblich genauer beschreiben und die voraussehbaren Folgen unseres Handelns präziser vorhersagen. Fast genau 50 Jahre später geht das international namhaft besetzte WissenschaftlerInnenteam, das den im Herbst 2022 erschienenen Bericht EARTH FOR ALL verfasst hat, der Frage nach: Was sind die wichtigsten Maßnahmen, mit denen eine lebenswerte Zukunft der Menschheit noch möglich wäre?

    Auch diesem neuen Bericht an den Club of Rome liegt – wie schon den „Grenzen des Wachstums“ – ein Computermodell zugrunde. Im Unterschied zum alten Modell berücksichtigt es ausdrücklich komplexe Wechselwirkungen zwischen sozialen Faktoren (soziale Gerechtigkeit, Einkommen, Wohlergehen) mit naturwissenschaftlich beschreibbaren Fakten (Erderwärmung, Artensterben, Vermüllung, Ressourcenverknappung). So lassen sich unterschiedliche Szenarien für die Zukunft beschreiben. Wenn wir im Wesentlichen so weitermachen wie bisher – so der Bericht – werden spätesten unsere Enkel mit katastrophalen Zuständen konfrontiert werden. Gelingt es uns aber, einige entscheidende Hebel innerhalb des laufenden Jahrzehnts umzulegen, bleibt eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen vorstellbar. Die Zukunft der Menschheit hängt demnach vor allem von fünf globalen „außerordentlichen Kehrtwenden" ab: Beendigung der Armut, Beseitigung der eklatanten Ungleichheit, Gleichberechtigung der Geschlechter, Aufbau eines für Menschen und Ökosysteme gesunden Nahrungsmittelsystems und Übergang zum Einsatz sauberer Energie. Wie diese Kehrtwenden umgesetzt werden könnten, wird sorgfältig durchgespielt.

    Hans Werner Heymann, der den Bericht vorstellt und erläutert, studierte Mathematik, Physik und Erziehungswissenschaft, hatte zuletzt eine Professur für Schulpädagogik an der Universität Siegen inne und setzt sich seit vielen Jahren mit ökologischen Themen auseinander.

    Herford, VHS, Raum 106
    Münsterkirchplatz 1, 32052 Herford

    1. 1 Kommentare
  • Jacob Shinobu

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