• Viele spürten im Sommer 2018 die diffuse Angst, dass sich die Grundlagen unseres Lebens auf eine Weise ändern könnten, die wir bisher für die nähere Zukunft nicht in Betracht gezogen haben. Wir wollen fair und umweltverträglich leben, Hunger und Armut überwinden und unseren Kindern und Enkeln eine gute Welt hinterlassen. Wir ahnen, dass wir dazu "vor Ort" nicht so weiter machen können wie bisher. Denn es gibt keine Erde, die alle Versprechungen der "Eliten-Projekte" Globalisierung und Europäisierung einlösen könnte. Noch haben wir keine Sprache für die Solidarität mit Fernen und Fremden im globalen Zuhause.

    Seit dem 25. September 2015 gibt es mit der Agenda 2030 einen weltweit gültigen Leitfaden für eine global-nachhaltige Entwicklung. Ihre Kernbotschaften: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. Im Englischen spricht man von den "5 Ps": People - Planet - Prosperity - Peace - Partnership. Kernstück der Agenda bildet ein Katalog mit 17 ineinander verzahnten Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable development goals). Sie klingen einfach und gut. Doch deren Umsetzung ist eine riesige Herausforderung. Denn es geht um Weltbilder, Kolonialisierung, Ängste, Hoffnungen und Pfadabhängigkeiten. Es geht um den Ausbruch aus einem "stahlharten Gehäuse der Hörigkeit" (Max Weber) und um die Kritik am finanzmarktbetriebenen Kapitalismus als allein seligmachendes gesellschaftliches Prinzip.

    Wie kann ich die Welt verbessern und globale Nachhaltigkeit leben? Was ist eigentlich nachhaltig, naturgemäß und ökologisch? Was bedeuten Heimat und Tradition für das Leben in der Weltgemeinschaft? Wie geht faires Einkaufen? Wem nutzt es? Können wir im Industrieland NRW auf Kohle verzichten, um die Erderwärmung zu begrenzen? Können wir Wohlstand vom Wachstum entkoppeln? Welche Gewinne bringen Suffizienz und Postwachstumsökonomie? Wie können wir mit dem Erbe von Imperialismus, Kolonialismus und gescheiterter Entwicklungshilfe umgehen? Was können wir von Afrika lernen? Welche fragwürdigen Weltbilder verfolgt die traditionelle Volkswirtschaftslehre? Wie setzt sie sich mit neuen Kategorien wie „Cradle to cradle“, Grundeinkommen oder Postwachstum auseinander? Was will die Gemeinwohlökonomie? Was bedeutet weltweite Gesundheit und wie verträglich sind Ökonomie und Medizin? Was könnte die Verschmelzung von Neoliberalismus und Digitalisierung bedeuten?

    Diesen und anderen Fragen geht die elfteilige Veranstaltungsreihe „Neuland“ mit 21 Referenten und Referentinnen nach. Sie findet ab 13. September jeweils donnerstags ab 19 Uhr im VHS-Zentrum, Willy-Brandt-Ring 40, 41747 Viersen statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung per E-Mail an „Manfred.Boettcher@Kreis-Viersen.de“ oder per Telefon 02162-934813 ist erforderlich. Anmeldeschluss ist der 5.September 2018.

    Themen:

    1. Zwischen Anspruch und Umsetzung - Wie lebe ich globale Nachhaltigkeit?
      am 13.9.2018, 19.00 – 22.15 mit Rebecca Türkis
    2. "Schön nachhaltig" - Über unser Verhältnis zur Natur
      am 20.9.2018, 19.00 – 21.15 Uhr mit Monika Deventer, Dr. Gabriele M. Knoll, Dr. Ansgar Reichmann, Dr. Heike Slusarczyk (angefragt)
    3. Entgrenzen und Abschotten: Auf der Suche nach Heimat in der Einen Welt
      am 27.9.2018, 19.00 – 21.15 Uhr mit Jeyaratnam Caniceus, Kevin Ndeme-Nguba Matuke, Nicole Peters
    4. Entfesselt und fair: Welt retten mit dem Einkaufskorb?
      am 4.10.2018, 19.00 – 21.15 Uhr mit Eva-Maria Reinwald und Prof. Dr. Martin Wenke
    5. Smart und erneuerbar: Was passiert hinter der Steckdose?
      am 11.10.2018, 19.00 – 21.15 Uhr mit Carolin Höher, Tafil Pufja
    6. Wo wachsen und wie schrumpfen? - Nachhaltige Entwicklung und Turbokapitalismus
      am 1.11.2018 (Allerheiligen), 19.00 -21.15 Uhr mit Dr. Norbert Nicoll
    7. Nachhaltig leben: Was wir von Afrika lernen können
      am 8.11.2018, 19.00 – 21.15 Uhr mit Tina Adomako
    8. Wirtschaft anders denken: Abschied von fragwürdigen Weltbildern
      am 15.11.2018, 19.00 – 21.15 Uhr mit Patrick Brehm
    9. Gemeinwohlökonomie: Wenn Wirtschaft ethisch wächst
      am 22.11.2018, 19.00 – 21.15 Uhr mit Heinrich Hannen (angefragt) und Jan Ovelgönne
    10. Wirtschaft, Ethik und Gesundheit: Krankheiten als Wachstumsmotor?
      am 29.11.2018, 19.00 – 21.15 Uhr mit Herbert Hochheimer, Dr. Charles K. Ntuité, Dr. Ralph Thoms
    11. Unsichtbare Herrschaft: Digitalisierung und kybernetischer Kapitalismus
      am 6.12.2018, 19.00 – 21.15 Uhr mit Lars Lange

Es hat noch niemand für diese Terminfindung abgestimmt.

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    1. 1 Kommentare
  • Mike Rezz

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