Call for Papers für die Session
„Kritische Geographien ländlicher Entwicklung“
im Rahmen der Jahrestagung des AK Ländlicher Raum „Konstruieren, Analysieren, Gestalten: Ländliche Räume zwischen Theorie, Empirie und Praxis“ am 23. und 24. Februar 2018 in Kiel.
Konzeptionelle Ansätze, empirische Gegenstände und Methoden der Kritischen Geographie beziehen sich vor allem auf städtische Räume. Zumindest in der deutschsprachigen Kritischen Geographie werden Fragen ländlicher Entwicklung bislang kaum thematisiert. Kritisch-geographische Analysen kön- nen jedoch auch zum Verständnis ländlicher Räume und Transformationen im Globalen Norden und Süden beitragen, zum Beispiel von sozialen Verdrängungs- und Ausgrenzungsprozessen, von den Aus- wirkungen der Globalisierung von Agrarmärkten, der Reproduktion von Geschlechterverhältnissen in ländlichen Räumen oder dem Wandel der Regionalpolitik. Die Potentiale und Grenzen der Kritischen Geographie für die Auseinandersetzung mit der Entwicklung ländlicher Räume wollen wir im Rahmen der Session „Kritische Geographien ländlicher Entwicklung“ ausloten. Wir freuen uns über konzeptio- nelle, empirische oder methodologische Beiträge zu Themen wie:
Die Politische Ökonomie ländlicher Räume, z.B. Auswirkungen von Austeritätspolitiken in ländlichen Regionen;
Aushandlung gesellschaftlicher Naturverhältnisse im ruralen Kontext, z.B. Entwicklungen von Land Grabbing oder ländliche Nachhaltigkeitstransformationen;
Feministische Geographien des Ländlichen, z.B. Wandel von Geschlechterrollen in ländlichen Räumen;
Staatstheoretische und politisch-geographische Zugänge zum ländlichen Raum, z.B. Debatte um einen „Rückzug des Staates“ oder Arbeiten zu rechten Mobilisierungen in Dörfern;
Fragen von Migration in ländlichen Regionen, z.B. zu Perspektiven von Geflüchteten in ländlichen Siedlungen;
Kritik der Repräsentation ländlicher Räume in Politik und Wissensproduktion, z. B. Kritische Kartographie des Ländlichen;
Politics of Scale ländlicher Räume, z. B. Wechselwirkungen zwischen Globalisierung und Lokalismus oder regionalistischen Bewegungen;
Soziale Bewegungen in ländlichen Regionen, z.B. Initiativen gegen Windkraftanlagen oder indigene Bewegungen;
Rural Gentrification, z.B. Debatten um idealisierte Vorstellungen „neuer Ländlichkeit“ und neue Formen von Exklusion in ländlichen Siedlungen.
Darüber hinaus freuen wir uns über weitere Einreichungen, die Fragen ländlicher Entwicklung aus kritisch-geographischer Perspektive diskutieren.
Vorschläge mit einem Umfang von maximal 400 Wörtern bitten wir an die Organisation der Jahrestagung (Jens Reda, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Geographisches Institut, Ludewig-Meyn-Str. 14, 24098 Kiel, reda@geographie.uni-kiel.de) bis zum 30. November 2017 mit Verweis auf diese Session zu senden.
Organisation der Session:
Dr. Michael Mießner
Georg-August-Universität Göttingen Geographisches Institut
michael.miessner@geo.uni-goettingen.de
Dr. Matthias Naumann
Technische Universität Dresden
Institut für Geographie
matthias.naumann@tu-dresden.de